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Was ist ein Balance Sheet? 6 Dinge, die Sie wissen sollten

Obwohl die Buchhaltung nicht der interessanteste Geschäftsbereich ist, sollte ihr Nutzen nicht unterschätzt werden. Für Unternehmen hat sie einen so großen Wert, dass die Branche allein in Deutschland rund 115.000 Menschen beschäftigt. Das liegt unter anderem an den vielen Tools, die die Buchhaltung im Laufe der Zeit entwickelt hat, um wichtige Geschäftsentscheidungen zu unterstützen. Eines der wichtigsten Instrumente ist das Balance Sheet (dt. Buchhaltungsbilanz). Aber warum ist genau diese Bilanzaufstellung so wichtig? Lesen Sie weiter und erfahren Sie alles über die wichtigsten Aspekte, die Sie über die Buchhaltungsbilanz wissen müssen!

Was ist ein Balance Sheet?

Über jedes Unternehmen und seine jeweiligen Aktivitäten gibt es zahlreiche finanzielle Fakten. Einige der wichtigsten Fakten über die finanziellen Aktivitäten eines Unternehmens sind in der Bilanz zusammengefasst. Hier werden die Aktiva, Passiva und das Eigenkapital eines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt aufgelistet. Sobald sie erstellt ist, beginnt die Gültigkeit der Bilanz abzulaufen. Deshalb sollte sie regelmäßig aktualisiert werden. Viele Unternehmen aktualisieren ihre Bilanz vierteljährlich. Für andere reicht es aus, die Bilanz einmal im Jahr zu aktualisieren.

Die Bilanz ordnet die in ihr enthaltenen finanziellen Fakten in ein einheitliches Gliederungssystem ein. Im Allgemeinen besteht eine Bilanz aus zwei Spalten. In der ersten Spalte auf der linken Seite werden die Vermögenswerte des Unternehmens aufgeführt. Die rechte Spalte enthält die Verbindlichkeiten und das Eigenkapital des Eigentümers oder der Eigentümer.

In vielen Fällen unterscheidet sich der Gesamtwert der Posten auf der linken Seite der Spalte von dem Gesamtwert der Posten in der rechten Spalte. Wenn dies der Fall ist, wird die Wertdifferenz auch in der Bilanz ausgewiesen. Diese Differenz kann viele verschiedene Situationen darstellen. Die wichtigste Erkenntnis, die aus dieser Situation gezogen werden kann, ist jedoch, ob das Unternehmen mehr Aktiva oder Passiva hat.

1. Der Verschuldungsgrad ist ein wichtiger Teil der Bilanz

Eine der wichtigsten Informationen, die die Bilanz liefert, ist der Verschuldungsgrad des Unternehmens, indem sie das Verhältnis der Gesamtschuldenlast zu den gesamten Aktiva ausweist. Der Verschuldungsgrad muss stets im Auge behalten werden, um sicherzustellen, dass er nicht außer Kontrolle gerät.

Strategisch eingesetzt, können Schulden einem Unternehmen auch als starkes Finanzinstrument dienen. Werden Kredite bspw. dazu verwendet, Vermögenswerte abzubezahlen, die langfristig die Liquidität des Unternehmens erhalten bzw. erhöhen, handelt es sich um gute Schulden. Laufende Ausgaben sollten jedoch niemals mit Schulden gedeckt werden.

Wenn die Verschuldungsquote zu extrem wird, kann dies ein Hinweis auf einen möglicherweise bevorstehenden Konkurs sein. Dann ist ein schneller Kurswechsel angeraten. Der genaue Schwellenwert, ab dem es problematisch wird, hängt jedoch je nach Unternehmen von verschiedenen Faktoren ab.

2. Das Eigenkapital sollte in einer guten Bilanz erscheinen

Die rechte Spalte der Bilanz stellt den Wert der Vermögenswerte dar, die den Eigentümern zur Verfügung stünde, wenn das Unternehmen alle seine Verbindlichkeiten begleichen würde.

Für die Eigentümer ist diese Zahl deshalb so wichtig, weil sie den Unternehmenswert angibt. Sinkt die Zahl im Laufe der Zeit, ist dies ein weiterer Hinweis darauf, dass eine Kursänderung wichtig wird.

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3. Die Bedeutung der Kreditorenbilanz

Ein weiterer wichtiger Posten in der Bilanz ist der Posten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Dieser Posten erscheint auf der rechten Seite der Bilanz zusammen mit den anderen Verbindlichkeiten. Darunter fallen bspw. Lieferungen für Rohstoffe oder in Anspruch genommene Dienstleistungen (z. B. Agenturen). Während einige andere Verbindlichkeiten manchmal nicht zeitkritisch sind, sind es diese Verbindlichkeiten häufig.

Wenn die Verbindlichkeiten eines Unternehmens seine Vermögenswerte übersteigen, bedeutet das nicht automatisch etwas Schlechtes. Wenn es jedoch der Gesamtwert der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ist, der die Aktiva übersteigt, muss das Unternehmen im Zweifelsfall sehr schnell sehr viel Geld aufbringen. Diese Zahl ist deshalb so wichtig, weil sie darauf hinweisen kann, dass ein Unternehmen kurz vor dem Konkurs steht.

4. Bilanzkonten geben Aufschluss über Unternehmensentscheidungen

Der eigentliche Zweck der Bilanz ist, in deutlichen Zahlen den Zustand eines Unternehmens zu offenbaren. Viele Einzelposten in der Bilanz können der Unternehmensleitung Aufschluss über den Geschäftsverlauf geben. Das Gleiche gilt für die Bilanz als Ganzes.

Eine sorgfältige Analyse und das Verständnis der Bilanz kann Probleme aufdecken, die sonst unsichtbar bleiben würden. Je besser die Unternehmensleitung ihr Unternehmen versteht, desto einfacher können ausstehende Probleme gelöst werden.

5. Die Bilanz ist nicht nur etwas für Buchhalter

Manche Unternehmen machen den Fehler, die Bilanz nur den Buchhaltern zu überlassen. Das ist zwar besser als nichts, vernachlässigt aber ihr Potenzial. Richtig eingesetzt, kann die Bilanz eines der mächtigsten Instrumente in der Unternehmensplanung sein. Unternehmensleitern hilft in erster Linie Erfahrung dabei, die Bilanz zur Verbesserung ihrer eigenen Entscheidungsfindung zu nutzen.

6. Die Bilanz ist immer nützlich, manchmal notwendig

Es gibt einige Fälle, in denen die Bilanz nicht optional ist. Kapitalgesellschaften (GmbH, UG) sind gesetzlich dazu verpflichtet, im Rahmen ihrer jährlichen Steuererklärung eine Bilanz zu erstellen und im Bundesanzeiger zu veröffentlichen. Personengesellschaften (KG, OHG) sind bilanz-pflichtig, müssen ihre Bilanz jedoch nicht veröffentlichen.

Anhand der Bilanz lässt sich die Veränderung des Gesamtwerts eines Unternehmens im Laufe der Jahre ermitteln. Das ist für die Berechnung der Steuerschuld von großer Bedeutung.

Diese Anforderung gilt jedoch nur für größere Unternehmen. Bleibt der Umsatz von Einzelkaufleuten unter 600.000 € oder der Gewinn unter 60.000 € (diese Angaben gelten für Deutschland), muss keine Bilanz in die Steuererklärung aufgenommen werden. Für Freiberufler genügt eine Einnahmen-Überschussrechnung (EÜR).

Das Wichtigste in Kürze

Eine Bilanz bietet immer nur eine Momentaufnahme der finanziellen Situation eines Unternehmens. Sie ist einer der drei wichtigsten Finanzberichte, die die Aktiva, Passiva und das Eigenkapital eines Unternehmens ausweisen, und wird zur Bewertung eines Unternehmens herangezogen. Richtig eingesetzt hilft sie Analysten und Entscheidungsträgern, das Unternehmen verantwortungsvoll zu führen.

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