Cashflow: Prognose und Verwaltung
Ein gut durchdachtes Cashflow-Management macht den Unterschied zwischen unternehmerischem Erfolg und Misserfolg aus. Für Aktionäre ist es eine entscheidende Kennzahl und eine wichtige Grundlage für Entscheidungen über die Zukunft eines Unternehmens.
Was ist Cashflow?
Cashflow bezeichnet die Bewegung von Zahlungsmitteln oder Zahlungsmitteläquivalenten (z. B. kurzfristige Verpflichtungen, die leicht in Zahlungsmittel zurückverwandelt werden können) in ein Unternehmen und aus einem Unternehmen heraus. Zahlungsmittel, die in das Unternehmen einfließen, z. B. durch Investitionserträge oder Zinsen, werden als Zahlungsmittelzuflüsse bezeichnet, Zahlungsmittel, die das Unternehmen verlassen, z. B. durch Ausgaben, werden als Zahlungsmittelabflüsse bezeichnet. Für die Schaffung von Shareholder Value ist es entscheidend, einen positiven Cashflow zu generieren bzw. den langfristigen freien Cashflow (FCF) zu maximieren.
Warum sollte man Cashflow berücksichtigen?
Die Bedeutung von Cashflow hängt mit der Kassenbuchführung zusammen. Kassenbuchführung bezieht sich auf eine Buchführungsmethode, bei der Zahlungen und Ausgaben in dem Moment verbucht werden, in dem das Geld im Unternehmen eingeht oder es verlässt. Dies steht im Gegensatz zur periodengerechten Buchführung, bei der Einnahmen und Ausgaben immer der Periode zugeordnet werden, in der sie erwirtschaftet werden bzw. anfallen.
Die Unterscheidung zwischen den beiden Arten der Rechnungslegung erfolgt aus der Unterscheidung zwischen Erträgen und Barmitteln. Erträge gelten nicht als Barmittel. Sie entstehen in dem Moment, in dem ein Verkauf oder eine Ausgabe getätigt wird. Bargeld kann daraus hingegen zu einem anderen Zeitpunkt entstehen.
Es ist wichtig für die Koordination der Unternehmensfinanzen, diesen Unterschied zu verstehen. Ein Unternehmen kann in einem bestimmten Quartal beträchtliche Einnahmen und Gewinne erzielen und trotzdem einen negativen Cashflow aufweisen, z. B. aufgrund von Zahlungsverzögerungen. Die im Rahmen eines Verkaufs erbrachten Waren und Dienstleistungen sind außerdem weiterhin mit Kosten verbunden, solange der Kunde noch nicht bezahlt hat. Dieser Liquiditätsrückstand kann ein Unternehmen in eine Lage bringen, in der es zur Deckung normaler Geschäftsausgaben Schulden aufnehmen muss.
Arten von Cashflow
Der gesamte Cashflow eines Unternehmens lässt sich in vier Arten aufteilen: freier und operativer Cashflow, Cashflow aus Investitionstätigkeiten und aus Finanzierungstätigkeiten.
- Operativer Cashflow (Cash Flow Operations/CFO): Der operative Cashflow ist das Maß für die Geldströme, die direkt mit der Produktion und dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit verbunden sind.
- Cash Flow aus Investitionstätigkeiten (CFI): Cashflow aus Investitionstätigkeiten misst die Höhe der Einnahmen und Ausgaben für investitionsbezogene Tätigkeiten in einem bestimmten Zeitraum.
- Cash Flow aus Finanzierungstätigkeiten (CFF): Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten gibt den Netto-Mittelfluss an, der mit der Finanzierung eines Unternehmens verbunden ist. Er zeigt die Mittelzuflüsse aus Eigen- und Fremdkapital und die Mittelabflüsse aus Dividendenzahlungen und dem Rückkauf von Fremd- und Eigenkapital.
- Freier Cash Flow (FCF): Die Fähigkeit eines Unternehmens, Wert zu schaffen, wird durch seine Fähigkeit bestimmt, einen langfristigen freien Cashflow zu generieren. Den freien Cashflow erzielt ein Unternehmen aus seiner normalen Geschäftstätigkeit nach Abzug der Investitionsausgaben (CapEx) erzielt.
Die Grundlage von Unternehmensabschlüssen
Die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) und die Kapitalflussrechnung sind Finanzberichte, die zusammen die Grundlage für Unternehmensabschlüsse bilden.
Bilanz
Die Aktiva, Passiva und das Eigenkapital eines Unternehmens werden in der Bilanz ausgewiesen. Die Bilanz ist im Wesentlichen eine Momentaufnahme dessen, was ein Unternehmen besitzt und schuldet, sowie des Eigenkapitals der Investoren.
Vermögenswerte sind all das, was ein Unternehmen besitzt. Verbindlichkeiten sind der Begriff für das, was geschuldet wird, und Eigenkapital ist der von den Aktionären investierte Geldbetrag.
Eine Bilanz für sich allein genommen erlaubt keinen Einblick in die finanzielle Entwicklung eines Unternehmens. Wenn man jedoch die Veränderungen der verschiedenen Posten im Laufe der Zeit analysiert, kann man einige wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Anhand der Bilanz kann ein Investor das finanzielle Wohlergehen eines Unternehmens messen, indem er daraus einige Schlüsselkennzahlen ableitet: Betriebskapital, Verschuldungsgrad, Quick-/Acid-Test-Verhältnis.
Gewinn- und Verlustrechnung
In der Gewinn- und Verlustrechnung werden die Einnahmen und Ausgaben eines Unternehmens in einem bestimmten Zeitraum erfasst. Die GuV befasst sich mit diesen vier Schlüsselelementen: Einnahmen, Ausgaben, Gewinne und Verluste. Dabei wird zunächst der Nettogewinn und anschließend der Gewinn pro Aktie (EPS) berechnet. Die Rechnung gibt Aufschluss darüber, wie die Nettoeinnahmen des Unternehmens in Nettoerträge umgewandelt werden.
Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnung (Cash flow statement/CFS) zeigt, wie gut ein Unternehmen Barmittel erwirtschaftet, um seine Schulden zurückzuzahlen, seine Betriebskosten zu decken und Investitionen zu tätigen. Die Kapitalflussrechnung umfasst alle Mittelzuflüsse, sowohl interne als auch externe, sowie alle Mittelabflüsse im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit und Investitionen während eines bestimmten Quartals.
Analyse von Cashflows
Um Cashflows zu analysieren, müssen die drei Cashflow Arten – operativer Cashflow (CFO), Cashflow aus Investitionen (CFI) und Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten (CFF) berücksichtig werden. Anleger untersuchen dafür die Werte für den freien Cashflow (FCF) und den operativen Cashflow/Nettoumsatz.
Operativer Cashflow/Nettoumsatz
Das Verhältnis zwischen dem operativen Netto-Cashflow eines Unternehmens und seinem Nettoumsatz gibt den Anlegern Aufschluss über die durchschnittlich pro Verkauf erwirtschafteten Mittel. Zwar sind höhere Werte grundsätzlich vielversprechend, jedoch sollten Anleger historische Daten heranziehen, um sich über die Entwicklung der Kennzahl zu informieren. Ein positiver Cashflow ist ein Indikator dafür, dass sich ein Unternehmen in einer aussichtsreichen Lage befindet. Ein kontinuierlich positiver Netto-Cashflow ermöglicht es Unternehmen, eine übermäßige Fremdfinanzierung zu vermeiden, Dividenden zu zahlen, Marktabschwünge zu überstehen und das Geschäft auszuweiten.
Planung des geschäftlichen Cashflows
Mit einem Cashflow-Plan lässt sich eine monatliche Prognose des Cashflows eines Unternehmens erstellen. Damit wird die Liquidität zu jedem Zeitpunkt gesichert.
- Ermittlung der Unternehmensziele und die zu ihrer Erreichung erforderlichen Mittel.
- Prognose zukünftiger Ausgaben und Einnahmen anhand von Statistiken aus der Vergangenheit.
- Berücksichtigung saisonaler Schwankungen bei der Prognose zukünftiger Kosten.
- Führen Sie die Ausgaben auf, die mit dem ausgehenden Cashflow in Ihrem Zeitfenster zusammenhängen.
- Berechnung von Mittelzuflüssen, einschließlich der Finanzierung und möglicher Investitionen.
Wenn Sie Ihre Projektionen abgeschlossen und alle Ausgaben aufgeschlüsselt haben. Sie sollten in der Lage sein, eine monatliche Cashflow-Projektion für sich selbst zu erstellen. Nutzen Sie diese Informationen, um eine proaktive Cashflow-Strategie zu entwickeln, mit der Sie Fehler beheben können, bevor sie sich zu größeren Schwierigkeiten für das Unternehmen auswachsen. Wenn Sie ein negatives Cashflow-Problem feststellen, suchen Sie nach Finanzierungsmöglichkeiten oder anderen Formen von Bareinnahmen, um Ihr Cashflow-Gleichgewicht wiederherzustellen.
Beschleunigte Planung
Mit der Excel-basierten Cashflow Software von Jedox lässt sich Cashflow mühelos planen, messen und in Reports aufbereiten. Pläne lassen sich schnell anpassen, wenn sich die Geschäftsbedingungen ändern. Außerdem erlaubt die Software die Überwachung des Cashflows in Echtzeit, sodass die Pläne bei Bedarf jederzeit angepasst werden können.
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