How to: ESG-Daten in einer komplexen Welt verwalten
Da Nachhaltigkeitskennzahlen für Kunden, Stakeholder und Aufsichtsbehörden weltweit immer wichtiger werden, konzentrieren sich Finanzteams zunehmend auf die Erhebung und Bereitstellung von ESG-Daten. Dazu müssen sie ermitteln, welche Informationen für die Einhaltung der Standards wichtig sind, um im nächsten Schritt ein System zu entwickeln, mit dem diese Informationen aus verschiedenen Quellen gesammelt werden können. Leichter gesagt als getan: Die meisten Daten werden manuell erfasst und sind daher oft unvollständig. Das erschwert die Arbeit und erfordert zusätzliche Zeit und Ressourcen.
Komplexe Daten bei sich ständig ändernden Standards aufeinander abzustimmen, verständlich und nachvollziehbar aufzubereiten ist eine enorme Herausforderung. Gefragt sind Strategien und Lösungen, mit denen Finanzteams ESG-Daten in ihre Finanzplanung und Berichterstattung integrieren können.
Komplexität von ESG-Daten verstehen
Die schiere Menge an Daten ist eine der ersten Herausforderungen, mit der sich Manager im Bereich Finanzplanung und -analyse (FP&A) konfrontiert sehen. In der Regel sind die Daten über verschiedene Abteilungen, Softwareanwendungen und Spreadsheets verteilt – betriebliche Ineffizienz und Datensilos sind vorprogrammiert. Ein umfassender Überblick über die ESG-Performance des Unternehmens? Fehlanzeige.
Eine mangelnde Standardisierung erschwert die Situation zusätzlich. Laut einer PwC-Studie fehlt es Unternehmen häufig an standardisierten Prozessen. Das Reporting erfolgt in den meisten Fällen manuell.1 Das bedeutet, dass Finanzteams gemeinsam mit den Chief Executive Officers (CFOs) die relevanten ESG-Kennzahlen definieren und proaktiv festlegen müssen, welche Informationen einfließen sollen, wie diese beschafft werden und wer die wichtigsten Stakeholder sind.
Die Genauigkeit der Daten ist unerlässlich, da das ESG-Reporting von verschiedenen Stakeholdern genau unter die Lupe genommen wird. Ungenaue Daten können das Vertrauen der Investoren gefährden, zu Problemen mit den Aufsichtsbehörden führen und dem Image schaden. Festgelegte Validierungsprozesse und eine hohe Prüfsicherheit sind wesentliche Bestandteile der ESG-Datenerfassung, um sicherzustellen, dass die veröffentlichten Kennzahlen die soziale Performance des Unternehmens wahrheitsgetreu widerspiegeln.
Wichtige ESG-Daten und KPIs
In der sich ständig weiterentwickelnden ESG-Berichterstattung spielt die Gesetzgebung eine entscheidende Rolle im Hinblick darauf, welche Kennzahlen wann vorgelegt werden müssen. Hier gibt es kein Szenario, das für alle Firmen passt. Anforderungen können je nach Region, Größe und Art des Unternehmens variieren. In Anbetracht dieser Komplexität rückt das Konzept der „doppelten Wesentlichkeit“ in den Mittelpunkt. Dieses verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass Unternehmen ihre eigenen Prioritäten und Leistungskennzahlen (KPIs) festlegen. Es geht darum, einerseits eine Inside-Out-Perspektive einzunehmen, die sich auf die internen Auswirkungen und Initiativen konzentriert, und andererseits eine Outside-In-Perspektive, die die externen Erwartungen und Auswirkungen berücksichtigt.
Da sich die Anforderungen an das ESG-Reporting ständig weiterentwickeln, ist die Harmonisierung von Finanz- und ESG-KPIs von entscheidender Bedeutung. Einheitliche KPIs erhöhen nicht nur die Transparenz, sondern ermöglichen Unternehmen auch, ihr Engagement für ESG-Initiativen konsistent und glaubwürdig darzustellen. ESG-Daten sind jedoch sehr vielfältig und stammen aus unterschiedlichen Abteilungen innerhalb des Unternehmens:
Umweltdaten
Umfassen häufig nicht-finanzielle Informationen, die nicht erfasst wurden, wie z. B. Energiesparmaßnahmen, Pendlerverhalten der Mitarbeiter, CO2-Bilanz der Niederlassungen oder Umstellung auf das papierlose Office.
Soziale Daten
Kennzahlen, die sich auf Vielfalt und Integration, Wohlbefinden der Mitarbeiter und Arbeitsbedingungen konzentrieren und meist aus Personalmanagementsystemen stammen. Herausforderung: Unterschiedliche Terminologie und Datenstrukturen in Finanz- und Personalwesen.
Governance-Daten
Governance-Kennzahlen umfassen verschiedene Strategien und Abteilungen und sind wichtig, um sicherzustellen, dass ESG-Initiativen in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden.2 Beispielsweise berichtet die Finanzabteilung in Zusammenarbeit mit der IT- und der Rechtsabteilung über Datenschutzmaßnahmen und mit der Personalabteilung über Incentive-Strukturen.
Um sich auf diesem komplexen Terrain erfolgreich zurechtzufinden, müssen alle Prozesse dokumentiert werden. Durch systematische Bestimmung der unternehmensspezifischen Prioritäten und KPIs können Finanzteams nicht nur ihren Berichtspflichten nachkommen, sondern auch Nachhaltigkeitsziele mit Unternehmenswerten und den Erwartungen der Stakeholder in abgleichen – und so sinnvolle Veränderungen bewirken.
Der Weg zu ESG-Compliance
Unternehmen stehen permanent unter Druck, gesetzliche Fristen einzuhalten und sich an immer wieder geänderte Vorschriften anzupassen. Die Richtlinie der Europäischen Kommission zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD), die zunehmende Bedeutung der Internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) und die Global Reporting Initiative (GRI) auf dem amerikanischen Kontinent sind Beispiele für diese dynamische Entwicklung. Der jüngste Gesetzesentwurf in Kalifornien trägt weiter zu dieser Komplexität bei: Ab dem 1. Januar 2025 wird die Emissionsberichterstattung verpflichtend, ab 2026 für Scope-1- und Scope-2-Emissionen und ab 2027 für Scope-3-Emissionen.
FP&A-Manager tragen daher die doppelte Verantwortung, da sie die ESG-Daten nicht nur erfassen und verwalten, sondern auch sicherstellen müssen, dass diese Daten den ESG-Anforderungen entsprechen. Ähnlich wie die Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gilt auch die Einhaltung der ESG-Grundsätze zunehmend als Voraussetzung für Unternehmen auf dem europäischen Markt.
Vorteile der Automatisierung für ESG
Unternehmen können auf unterschiedliche Weise von einem automatisierten ESG-Datenmanagement profitieren. Durch die Automatisierung wird der Prozess optimiert und der Zeitaufwand für die manuelle Dateneingabe und Berichterstellung erheblich reduziert. Das Ergebnis sind genauere, topaktuelle Daten, mit denen Finanzteams ihre Fortschritte beim Erreichen der Nachhaltigkeitsziele besser bewerten können. Zusätzlich können ESG-Daten durch Automatisierung in Finanzplanungssysteme integriert und an übergeordneten Geschäftszielen ausgerichtet werden.
Dank Automatisierung lässt sich nicht nur die Verwaltung von ESG-Daten effizienter gestalten, sie unterstützt Unternehmen gleichzeitig auch bei der Einhaltung von Vorschriften – mit automatischen Prozessen für die Überwachung relevanter KPIs und neuer Standards. Insights in Echtzeit ermöglichen Unternehmen, Entscheidungen schnell zu treffen und proaktiv auf sich ändernde Kundenanforderungen und Geschäftsbedingungen zu reagieren. Eine frühzeitige Investition in die Automatisierung dieser Prozesse sichert den Unternehmenserfolg somit nachhaltig.
Optimiertes ESG-Datenmanagement
Die steigende Nachfrage nach ESG-Daten stellt Unternehmen vor große Herausforderungen – insbesondere in Bezug auf die Emissionen entlang der Lieferkette. Fehlende verwertbare Daten in diesem Bereich führen häufig zu einer unvollständigen Berichterstattung. Die Standardisierung von Datenquellen, Festlegung von Kennzahlen und Erstellung von Datenerfassungsrichtlinien und -prozessen erfordert viel Know-how im Finanzbereich. Reporting und Analyse können optimiert werden, indem bestehende Finanztools und Automatisierungsmethoden genutzt werden und gleichzeitig in die Weiterbildung der Mitarbeiter investiert wird.1
Ein erster wichtiger Schritt ist die Bestandsaufnahme und Zusammenstellung von ESG-Informationen. In einer Studie von EY gaben 60 % der Finanzexperten an, dass ESG-Informationen über verschiedene Softwareanwendungen verteilt sind. 55 % speichern ihre ESG-Daten in Spreadsheets.3 Mit der heutigen Technologie und standardisierten Berichtssystemen können Finanzteams diesen Datenerfassungsprozess optimieren und vereinfachen.
ESG-Daten zentralisieren mit Jedox
ESG-Reporting und FP&A gehen Hand in Hand. Deshalb muss die Finanzabteilung in der Lage sein, große Datenmengen zusammenzuführen, unter anderem zu CO2-Emissionen, Umweltauswirkungen der Unternehmenstätigkeit und zur strategischen Personalplanung. Ohne fortgeschrittene Datenerfassungsmethoden ist das fast unmöglich.
Mit der Jedox ESG-Reporting Software werden Daten aus verschiedenen Quellen zentralisiert und eine Single Source of Truth für das ESG-Reporting geschaffen. Dazu gehören nicht nur quantitative Daten, sondern auch qualitative Informationen. Durch die Zusammenführung von Ist-Daten, Budgets, Forecasts und Zielen erlaubt Jedox eine effiziente Planung, Berichterstattung und Steuerung der ESG-Performance.
Finanzbereich stärken
Finanzabteilungen haben bereits Erfahrung in der Zusammenführung von Datensätzen und der Erstellung von KPIs. Jedox baut auf diesem Wissen auf, um das ESG-Reporting zu optimieren. Dank seiner umfassenden Erfahrung in der Zusammenarbeit mit anderen Bereichen wie HR und Diversity kann Jedox bestehende Initiativen mit den Anforderungen des ESG-Reporting in Einklang bringen.
Einheitliche KPIs
Sowohl finanzielle als auch nicht-finanzielle KPIs werden immer wichtiger und können dank Jedox vereinheitlicht werden. Durch den unternehmensweiten Einsatz von Best Practices und die Integration von Daten aus verschiedenen Quellen gewährleistet Jedox einen einheitlichen und effizienten Reporting-Prozess.
Aktuelle Standards einbeziehen
ESG-Anforderungen ändern sich in schwindelerregendem Tempo: Standards bzw. Regelungen von gestern sind manchmal heute schon nicht mehr aktuell. Dank Jedox können Finanzteams schnell auf diese Veränderungen reagieren. Legen Sie anhand der individuellen Anforderungen Ihres Unternehmens Prioritäten und KPIs fest und nehmen Sie dabei sowohl eine Inside-out- als auch eine Outside-in-Perspektive ein. Die Dokumentation dieses Prozesses gewährleistet Transparenz und Compliance.
Datenqualität sicherstellen
Datenqualität ist beim ESG-Reporting besonders wichtig. Jedox unterstützt bei der Validierung – und bietet zusätzlich die Möglichkeit der Peer-Group-Validierung. Durch den Vergleich der Daten mit denen ähnlicher Unternehmen können Teams Lücken identifizieren und den Datenerfassungsprozess verbessern. Gerade wenn es um die Genauigkeit und Zuverlässigkeit von ESG-Daten geht, kann man viel von Branchenkollegen und deren Erfahrungen lernen.
Ganzheitliche Planung erreichen
Mit Jedox wird ein digitaler Zwilling des Unternehmens erstellt, anhand dessen sich ESG-Auswirkungen genau analysieren und vorhersagen sowie proaktive Entscheidungen treffen lassen. Dank dieses umfassenden Überblicks können Teams Ziele festlegen, Zuständigkeiten übertragen und die Lücke zwischen der aktuellen Performance und den angestrebten Zielen effektiv schließen. Außerdem wird so sichergestellt, dass das ESG-Reporting nicht nur retrospektive Informationen liefert, sondern auch einer aktiven Strategie für eine nachhaltige Zukunft dient.
Zusammenarbeit stärken
Die Zusammenarbeit mit Stakeholdern außerhalb des Finanzbereichs ist entscheidend für ein erfolgreiches ESG-Reporting. FP&A-Manager müssen ESG-Kennzahlen unternehmensweit kommunizieren und Input aus verschiedenen Geschäftsbereichen einholen. Gleichzeitig müssen diese Geschäftseinheiten ihre eigenen ESG-Ziele und -Vorgaben einbringen können. Herkömmliche Methoden wie der Versand von Spreadsheets per E-Mail sind dafür nicht geeignet. Mit Jedox werden ESG- und Finanzkennzahlen zentral erfasst – für Leistungstransparenz in Echtzeit und eine verbesserte Zusammenarbeit. So können Veränderungen für das gesamte Unternehmen visualisiert und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.
Fazit
Die Zukunft gehört denjenigen, die finanzielle Kompetenzen mit nachhaltiger Unternehmensführung kombinieren. Beim ESG-Reporting geht es längst nicht nur um Compliance. Es bietet Finanzteams die Chance, neu zu gestalten, wie ein Unternehmen seine ESG-Daten erfasst und verwaltet. Auf Basis eines proaktiven ESG-Datenmanagements kann eine Strategie entwickelt werden, die nicht nur kurzfristig die Compliance sicherstellt, sondern den Erfolg langfristig fördert. Dazu gehören die Überwachung von KPIs, die nahtlose Integration von ESG-Kennzahlen in übergeordnete Finanzziele und die Umsetzung einer einheitlichen Strategie. In diesem Transformationsprozess befinden sich die Finanzteams in einer einzigartigen Position: Es liegt in ihrer Hand, die traditionelle ESG-Berichterstattung in einen ausgereifteren und einheitlich geregelten, automatisierten Prozess zu überführen.
Jedox begleitet Finanzteams als wertvoller Partner und hilft, die sich wandelnden Erwartungen von Aufsichtsbehörden und Stakeholdern sowie die eigenen Nachhaltigkeitsziele souverän zu erfüllen. Fordern Sie gleich eine Live-Demo an und überzeugen Sie sich selbst.
Quellen
1 PwC, Human capital disclosures are key components of your ESG reporting strategy
2 World Economic Forum, Defining the ‘G’ in ESG: Governance factors at the heart of sustainable business, Juni 2023
3 EY, How finance professionals are helping to advance ESG reporting, Mai 2022