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4 Fehlannahmen über KI im Controlling

An vollmundigen Versprechen und hohen Erwartungen in Hinblick auf die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz (KI) fehlt es zwar nicht, doch die Vorstellungen von den potenziellen Auswirkungen auf den Finanzbereich sind häufig nicht ganz realistisch. Sehen wir uns einmal vier Irrtümer an, die limitierende Glaubenssätzen aufrecht erhalten können und es Unternehmen schwer machen können, auf dem Markt zu bestehen und Talente für sich zu gewinnen.

“Das haben wir doch schon immer so gemacht.“”

Laut der Zeitschrift Psychology Today ist die Angst vor Veränderungen zutiefst menschlich, da unser Gehirn von Natur aus nach Planbarkeit und Sicherheit strebt. Die Angst vor Veränderung, in diesem Fall speziell vor technischen Änderungen, kann auch die Einführung von KI im Controlling von Unternehmen bremsen. Viele Finanzexperten haben sich bisher auf Excel verlassen und damit solide Analysen und Berichte für ihre Unternehmen erstellt. Wer auf etablierte Prozesse dieser Art vertraut, ist möglicherweise nicht gewillt, Prozessoptimierungen in Betracht zu ziehen, egal ob nun mit oder ohne KI.

In der Diskussion über künstliche Intelligenz wird gerne behauptet, das Risiko, die bekannten Planungsprozesse nachhaltig zu stören, sei einfach zu hoch. Zwar ist dieses Argument nachvollziehbar, allerdings wird dabei vernachlässigt, dass KI sehr wohl in der Lage sein kann, die Finanzplanung und -analyse effizienter, differenzierter, sicherer und genauer zu machen. In unserer heutigen Welt ist es grundsätzlich riskant, an einem Status quo festzuhalten. Doch Unternehmen, die sich weigern, die besten derzeit verfügbaren Planungstools zu nutzen, laufen Gefahr, ihre Wettbewerbs-, Wachstums- und Skalierfähigkeit einzubüßen.

“KI ist ein Job-Killer.“

Die Angst, wegen technischer Fortschritte den Arbeitsplatz zu verlieren, ist ein wiederkehrendes Phänomen der Menschheitsgeschichte und war zur Zeit der ersten Industrialisierung besonders ausgeprägt. Heute spiegelt sich diese Einstellung in der eher negativen Darstellung von künstlicher Intelligenz in Medien und Filmen. Und ja, diese Ängste sind zum Teil berechtigt: Einige repetitive Tätigkeiten werden nach der Automatisierung durch KI wegfallen – und das hat Folgen für Arbeitnehmer. Doch während die Automatisierung bestimmter Aufgaben zwar den Arbeitsalltag vieler Finanzberufe verändern wird, ist es doch unwahrscheinlich, dass Controlling-Experten mit der Einführung von KI plötzlich arbeitslos werden.

Vielmehr kann und wird KI die Arbeit im Finanzbereich verbessern: Durch die Automatisierung monotoner Tätigkeiten werden Experten im Bereich Financial Planning and Analysis von Berichteschreibern zu Analysten. Mit Blick auf den umkämpften Arbeitsmarkt sollten sich CFOs Gedanken machen, wie sie vielversprechende Talente gewinnen und halten, die sich von ihrer beruflichen Laufbahn mehr strategische und erkenntnisreiche Aufgaben erwarten.

“KI ist noch Zukunftsmusik.“

Im Gegenteil: Künstliche Intelligenz bestimmt unser Leben schon heute auf vielerlei Weise. Im Wirtschaftsmagazin Forbes werden einige Bereiche aufgezählt: Dank KI landen irrelevante und potenziell gefährliche E-Mails nicht in unserem Posteingang. KI personalisiert unsere Social Media Feeds und hilft Amazon, uns beim Online-Shopping relevante Produkte anzuzeigen. Auf Netflix sehen wir für uns interessante Inhalte, weil hinter den Empfehlungs- und Personalisierungsalgorithmen KI steckt. Und in PowerPoint werden mithilfe von KI Untertitel erstellt, die die Präsentationen für mehr Menschen zugänglich machen.

Technisch gesehen ist KI stabil, ausgereift und in der Lage, den Finanzbereich zu unterstützen. Und strategisch betrachtet kann künstliche Intelligenz CFOs dabei helfen, die präzisen Einblicke zu bieten, die Manager und Investoren erwarten.

„Unsere Szenarioplanung ist völlig ausreichend.“

Laut Harvard Business Review wird Szenarioplanung eingesetzt, seit sie in den 1960er-Jahren von Shell als Tool eingeführt und bekannt gemacht wurde:

„Der größte Vorteil der Szenarioplanung – im Unterschied zu Forecasts – ist vielleicht, dass sie (…) Alternativen aufzeigt und damit Gespräche über Strategien ermöglicht, die vom Status quo abweichen können. Eine wichtige Voraussetzung dafür, als Unternehmen anpassungsfähig zu bleiben.“

Die Szenarien treffen selten 1:1 ein, egal, welche Methode man für die Planung verwendet. Doch selbst eine geringfügig höhere Präzision durch KI-gesteuerte Szenarioplanung stellt eine Verbesserung dar, die nur von Vorteil sein kann. Makroökonomische Faktoren wie Inflation, steigende Zinsen und explodierende Ölpreise müssen ebenso berücksichtigt werden wie Krisensituationen, z. B. der Krieg in der Ukraine und die Corona-Pandemie. Das erfordert intelligente Planung auf einem Niveau, das traditionelle Methoden vielleicht bald nicht mehr verlässlich genug erreichen können.

Fazit

Die Nachfrage nach Erkenntnissen über die Zukunft wird weiter steigen, und mit der Notwendigkeit, auch unvorhersehbare Situationen zu berücksichtigen, stößt die traditionelle Excel-Planung möglicherweise an ihre Grenzen. Für die sich fortsetzende Transformation des Controlling in eine datengetriebene Geschäftslandschaft wird die Unterstützung durch KI unerlässlich sein.

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