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Ändern Sie den Plan

Chancen erkennen, die Kultur weiterentwickeln und die Finanzen für nachhaltigen Mehrwert transformieren

  • Führen mit Finance: Entdecken Sie, wie die Finanzabteilung unternehmensweite Veränderungen für nachhaltiges Wachstum vorantreiben kann.

  • Mythen aufdecken: Entlarven Sie verbreitete Mythen zum Change Management, um die Transformation effektiv zu gestalten.

  • Widerstandsfähigkeit aufbauen: Schaffen Sie eine Kultur, die sich nahtlos an dynamische Marktveränderungen anpasst – mit diesen Strategien.

  • Stakeholder einbeziehen: Erfahren Sie, wie Sie die Zustimmung Ihrer Stakeholder für reibungslose und erfolgreiche Veränderungen gewinnen können.

  • Praxiserprobter Erfolg: Sehen Sie Beispiele aus der Praxis von Unternehmen, die durch schrittweise Veränderungen eine dauerhafte Transformation erreicht haben.

Inhalt

„Das neue Normal“ erfordert eine Änderung der Pläne

Stellen Sie sich Folgendes vor: Ihr Unternehmen steht am Anfang einer neuen Ära, in der die Zukunft eine transformative Veränderung Ihrer ERP-Software (Enterprise Resource Planning) verlangt. Sie müssen ein System auswählen, den Zeitpunkt der Implementierung festlegen und den Veränderungsprozess steuern. Für viele Unternehmen kann sich dies wie ein riskantes chirurgisches Verfahren anfühlen, bei dem viel auf dem Spiel steht.

Branchenführende Planungs- und Performance-Management-Software, auch bekannt als Enterprise Performance Management (EPM)-Software, lässt sich einfacher implementieren als ein ERP-Projekt. Dennoch erfordert sie einen durchdachten Ansatz – mit der Finanzabteilung als Katalysator für Veränderung. Eine erfolgreiche Implementierung von Veränderungen erfordert sorgfältige Planung, Koordination und Umsetzung über mehrere Abteilungen und Teams hinweg.

Eine planlose Umsetzung birgt jedoch ein hohes Risiko zu scheitern. Wenn sie nicht effektiv gesteuert wird, kann dies zu Datenverlust, schlechter Leistung und Unzufriedenheit in der Belegschaft führen. Veränderung ist eine grundlegende Wahrheit im Geschäftsleben, daher ist es nicht eine Frage des ob, sondern des wann und des wie.

Organisationen müssen sich an ein sich schnell veränderndes Geschäftsumfeld anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, erfolgreich zu sein und in eine Führungsposition zu gelangen. Die globale Wirtschaft, gesellschaftliche und politische Stimmungslagen, Vorschriften und das Verbraucherverhalten beeinflussen dieses Umfeld. Die digitale Transformation – darunter Technologien wie KI, maschinelles Lernen, Hyperautomatisierung und andere innovative Technologien – übt jedoch einen besonders starken Einfluss aus und zwingt Organisationen, ihre Betriebsabläufe zu verändern.

Kurz gesagt: Veränderung ist das neue Normal. Organisationen, die diese Wahrheit akzeptieren, können Resilienz aufbauen und sich besser auf die Zukunft vorbereiten. Ein effektives Change-Management kann für Unternehmen eine transformative Kraft sein – es treibt sie voran und stärkt die Beziehungen zu ihren Kunden. Doch Veränderung ist, insbesondere für kleine und große Unternehmen, auch disruptiv und kann unbeabsichtigte Konsequenzen und Unsicherheit mit sich bringen.

Ein lang gehegter Glaube im Geschäftsleben besagt, dass 70 % der Organisationen es nicht schaffen, Veränderungen wie geplant umzusetzen.1 Ob diese Zahl heute noch zutrifft oder nicht, Organisationen müssen erkennen, dass jeder Veränderungsprozess voller Hindernisse und Unsicherheiten sein wird. Dieses Verständnis kann ihnen helfen, sich besser auf die Herausforderungen und Unbekannten vorzubereiten, die vor ihnen liegen.

In diesem Whitepaper wird untersucht, wie Führungskräfte im Finanzbereich über folgende Themen nachdenken sollten:

  • Die Finanzabteilung als Treiber des Wandels
  • Fünf gängige Mythen über Change-Management
  • Wie man eine Initiative im Change-Management angeht
  • Schaffung einer Best-Practice-Struktur für das Change-Management

Darüber hinaus wird beschrieben, wie Jedox die digitale Transformation in Organisationen unterstützt. Es werden drei Fallstudien vorgestellt, die effektives Change-Management hervorheben und den über Jahre hinweg geleisteten Beitrag aller beteiligten Stakeholder zeigen.

Die Finanzabteilung als Treiber des Wandels

Die heutige Finanzabteilung ist in einer einzigartigen Position, um eine entscheidende Rolle im Wachstum vieler Organisationen zu spielen. Durch die verstärkte Einbindung in das gesamte Unternehmen und die Entwicklung hin zu einem strategischen Geschäftspartner steht sie im Zentrum der unternehmensweiten Transformation. Der Einfluss der Finanzabteilung auf strategische Entscheidungen, ihre Einblicke in Finanzen und ihre Kontrolle über Datenmanagement und KPIs machen sie zum wichtigsten Akteur im Change-Management.

Diese Rolle verdankt sie zum Teil ihrer Weiterentwicklung über traditionelle Funktionen wie Finanzplanung und -analyse (FP&A), Controlling und Finanzberichterstattung hinaus. In vielen Organisationen übernimmt die Finanzabteilung heute unter anderem folgende Aufgaben:

  • Beitrag zur strategischen Entscheidungsfindung
  • Bereitstellung von Einblicken und Transparenz in Finanzen, Cashflow-Prognosen und Rentabilität
  • Überwachung des Datenmanagements und der KPIs
  • Fokussierung auf Nachhaltigkeitsinitiativen, wie z. B. einen Rahmen für Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG)
  • Steuerung der Digitalisierung der Unternehmens-Performance

Die moderne Finanzabteilung hat Einblick in jede Geschäftseinheit und behält neue Chancen im Blick. Sie vernetzt, harmonisiert und verwaltet mehrere Systeme – wie ERP, EPM, Finanzkonsolidierung, Customer-Relationship-Management (CRM), Business Intelligence und Datenbanken. Gleichzeitig sammelt, vereint, analysiert und interpretiert sie große Mengen unterschiedlicher interner und externer Daten mit Tools wie FP&A-Software.

Um mit der erhöhten Arbeitsbelastung und Komplexität umzugehen, muss die Finanzabteilung effizienter und agiler werden, während gleichzeitig eine bessere Zusammenarbeit im gesamten Unternehmen gefördert wird. Dies wird es einfacher machen, den Kostendruck zu bewältigen – denken Sie an Kapital, Margen und den Zeitwert des Geldes, wie interne Renditen, den Nettobarwert und die Kapitalrendite. Es wird auch helfen, mit Herausforderungen in der Belegschaft umzugehen, wie der Rekrutierung und Bindung von Personal, dem Bedarf an vielfältigeren Fähigkeiten, einem enger werdenden Arbeitsmarkt, Pensionierungen und den jeweiligen Erwartungen verschiedener Generationen.

Geförderter Erfolg

Wie die Finanzabteilung ist auch die Geschäftsführung eine treibende Kraft für das Change-Management. Sie setzt den Ton und bestimmt die Richtung für die gesamte Organisation und inspiriert und etabliert eine Vision für deren Zukunft. Führungskräfte sollten nicht als bloße Repräsentanten betrachtet werden, sondern als aktive und sichtbare Förderer des Wandels.

Allerdings werden diejenigen, die unflexibel, nicht involviert und unkommunikativ sind, auf erheblich mehr Widerstand stoßen – was der Grund ist, warum so viele Initiativen scheitern. „Menschen sind Menschen – Kohlenstoff und Wasser. Daher widersetzen wir uns Veränderungen. Es ist wichtig zu erkennen, dass Veränderungsmanagement darin besteht, Menschen nur in einem Maße zu verärgern, das sie tolerieren können. Es geht um Physik. Für Veränderungen muss Bewegung stattfinden. Mit Bewegung entsteht Reibung“, sagt David A. Shore, ein Dozent für strategisches Change-Management an der Harvard Universität.1

Tatsächlich zeigen Untersuchungen, dass nur wenige Mitarbeitende die Strategie, Entscheidungen und Bemühungen ihrer Organisation hinter einer Veränderungsinitiative aktiv verstehen und akzeptieren. Lynn Kelley, Autorin von Change Questions: A Playbook for Effective and Lasting Organizational Change, gibt an, dass in jeder Veränderungsinitiative 20 % der Menschen offen dafür sind, 60 % neutral und 20 % aktiv Widerstand leisten. Sie erklärt: „Die Menschen, welche die Veränderung nicht wollen, haben die lauteste Stimme.“2

Widerstand ist nicht zwecklos

Veränderung kann beängstigend sein. Es liegt in der menschlichen Natur, skeptisch, ängstlich und unsicher zu sein, wie sich eine Veränderung auf das tägliche Leben auswirken wird. Viele verstehen möglicherweise nicht, warum eine Veränderung notwendig ist oder welchen Nutzen sie ihnen bringen könnte. Einige glauben, dass eine Veränderung zu einer Entlassung führen könnte oder sie dann möglicherweise gezwungen wären, neue Fähigkeiten zu erlernen, um ihre Arbeitplatz zu behalten. Wiederum andere trauen ihren Führungskräften möglicherweise nicht.

Effektives Change-Management bedeutet, alle betroffenen Stakeholder einzubeziehen, insbesondere die operativen Mitarbeiter. Es geht nicht nur darum, ihre Bedürfnisse, Sorgen und damit verbundene Risiken zu bewerten und anzugehen, sondern auch darum, Empathie zu zeigen, emotionale Sicherheit zu bieten und Vertrauen zu vermitteln. Wie Shore sagt: „Wenn Veränderungsinitiativen scheitern (und das tun sie meistens), dann scheitern sie selten an technischen Fähigkeiten (Hard Skills), sondern vielmehr an den zwischenmenschlichen Fähigkeiten (Soft Skills).“3

Deshalb ist es wichtig, dass Führungskräfte im Finanzbereich folgende Fragen in Betracht ziehen:

  • Wie können Organisationen in ihren Change-Management-Bemühungen effektiver werden, um Marktveränderungen einen Schritt vorauszubleiben?
  • Wie können sie Widerstand gegen Initiativen überwinden?
  • Wie können sie Transformationen mitgestalten, ohne an Veränderungsmüdigkeit zu leiden?
  • Welcher Ansatz ist der richtige?

Was ist Change-Management?

Es handelt sich um einen systematischen Ansatz, der sicherstellt, dass ein Geschäftsprozess, eine organisatorische Struktur oder eine technologische Initiative, welche die Abläufe einer Organisation erheblich verändert, reibungslos und erfolgreich implementiert wird. Es bietet nachhaltige Vorteile, wenn die Führungskräfte diesen vollständig unterstützen und die Belegschaft ihn vollständig übernehmen.

Fünf gängige Mythen über Change-Management

Veränderung mag das neue Normal sein, aber sie zu akzeptieren, das ist eine ganz andere Sache. Organisationen sollten jede Initiative mit klarem Blick auf die Ziele und Herausforderungen angehen, denen sie begegnen werden. Sie müssen verstehen, was Change-Management ist – und was es nicht ist –, um sicherzustellen, dass sie nicht durch Missverständnisse und Mythen belastet werden, die ihren Ansatz unnötig erschweren und behindern. Organisationen sollten sich dieser fünf Mythen bewusst sein:

Mythos 1:

Menschen passen sich leicht an Veränderungen an.

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Wahrheit

Die Routine von Mitarbeitern und anderen Stakeholdern zu unterbrechen, kann schockieren und verstörend wirken, besonders für diejenigen, die ihre Arbeit seit Jahren auf dieselbe Weise ausführen. Diese Personen könnten befürchten, entlassen zu werden, zurückgestuft zu werden oder neue Fähigkeiten erlernen zu müssen, um ihre Position zu behalten. Change Manager müssen sich frühzeitig um deren Bedenken kümmern, aufrichtiges Mitgefühl zeigen, sie unterstützen und auf ihre Sorgen ehrlich eingehen. Widerstand sollte auch als wichtige Information über die Unternehmenskultur und potenzielle Lücken betrachtet werden.

Mythos 2:

Veränderungen können kontrolliert werden.

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Wahrheit

Selbst mit der klarsten Vision und den bestgeplanten Maßnahmen können Veränderungen kompliziert, dynamisch und unvorhersehbar sein. Organisationen können möglicherweise nicht alle internen und externen Einflüsse während einer Veränderungsinitiative vorhersagen. Erwarten Sie das Unerwartete und passen Sie sich entsprechend an – auch wenn das bedeutet, den Plan zu ändern.

Mythos 3:

Eine einmalige Kommunikation reicht aus.

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Wahrheit

Kommunikation ist entscheidend, und Organisationen sollten alles dafür tun, um den Prozess während der gesamten Initiative zu erklären und zu kommunizieren. Um sicherzustellen, dass jeder die Botschaft versteht, ist Wiederholung notwendig. Kommunikation darf nicht nur von oben nach unten verlaufen, sondern muss in beide Richtungen erfolgen. Während Führungskräfte und Projektmanager Informationen über die Initiative übermitteln, sollten Projektmanager und Lenkungsausschüsse auch auf das gesamte Unternehmen hören und den Stakeholdern die Möglichkeit geben, gehört zu werden.

Mythos 4:

Veränderung ist ein einmaliges Ereignis.

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Wahrheit

Wenn Sie sich nicht an den Markt anpassen, werden Sie nicht vorankommen – oder schlimmer, Sie werden zurückgelassen. Veränderung ist ein kontinuierlicher Prozess, und Change-Management sollte in die Abläufe einer Organisation integriert werden. Dies kann bedeuten, die Unternehmenskultur zu verändern und mehr Einblicke und Voraussicht zu bieten, um zukünftige Wege zu planen.

Mythos 5:

Ein Plan ist nicht immer notwendig.

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Wahrheit

Unabhängig davon, wie klein oder umfassend die Initiative ist, ist ein formeller Plan immer eine gute Idee. Mitarbeiter, Abteilungen und Bereiche innerhalb einer Organisation sind miteinander verbunden und voneinander abhängig. Was einen Teil der Organisation betrifft, wird zweifellos auch andere beeinflussen.

Häufige Gründe für das Scheitern von Change-Management

  • Geringe oder schwache Unterstützung durch die Führung
  • Versäumnis, Widerstände angemessen zu bewerten und anzugehen
  • Schlechte oder ineffiziente Kommunikation
  • Unzureichend definierte, mangelhafte oder fehlerhafte Strategie
  • Unzureichende Ressourcen
  • Versäumnis, Fortschritte zu zeigen und zu loben

Wie man eine Change-Management-Initiative angeht

Stakeholder-Dynamik verstehen

Haben Sie schon einmal bemerkt, dass es in Projektplänen eine separate „Bahn“ für Projektmanagement gibt? Dies liegt daran, dass das Management von Projekten eine einzigartige Fähigkeit ist, die sich von den technischen Fähigkeiten unterscheidet, die erforderlich sind, um die Arbeit zu erledigen.

Ein wesentlicher Teil dieser Fähigkeit besteht darin, Veränderungen vorherzusehen und zu bewältigen. Bei der Durchführung einer Veränderungsinitiative ist es entscheidend, die Schlüsselpersonen zu identifizieren, welche die neue Technologie, die neuen Verfahren oder die neuen Abläufe übernehmen werden. Dies könnte zum Beispiel den Wechsel zu einem neuen System, die Implementierung dessen, was das Analystenunternehmen Gartner als Financial Planning Software (FPS) beschreibt, oder die Verbesserung von Geschäftsprozessen umfassen.

Es ist wichtig, diese Schlüsselpersonen oder -gruppen so früh wie möglich in das Projekt einzubeziehen, da die Veränderungen sie am stärksten betreffen werden. Dies bedeutet, sich in ihre aktuelle Situation und ihre Schmerzpunkte hineinzuversetzen, ihren Widerstand gegen Veränderungen zu verstehen und zu adressieren sowie ihre Zustimmung und Akzeptanz zu gewinnen. Die aktive Beteiligung von Stakeholdern mit unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven erhöht die Erfolgsaussichten eines Projekts erheblich. Schritte zur erfolgreichen Beteiligung von Stakeholdern:

1. Identifizieren Sie die Stakeholder: Basierend auf ihrem Interesse und Einfluss umfassen Stakeholder Mitarbeitende aus den Bereichen Finanzen und IT, das obere Management, Kunden und Lieferanten, Aufsichtsbehörden und andere Endnutzer, wie Mitglieder der C-Suite.

2. Bewerten Sie die Bedürfnisse: Es wäre ein Fehler, die Haltung und den Einfluss von Stakeholdern auf eine Veränderungsinitiative zu ignorieren. Ihre Ängste, Bedenken, Ziele, Interessen, Erwartungen und Prioritäten systematisch zu bewerten, ist entscheidend für den Fortschritt der Initiative. Dies sollte beispielsweise Schulungen umfassen, die sie nach Abschluss der Initiative benötigen könnten.

3. Kommunizieren Sie kontinuierlich: Eine klare, schnelle und effektive Kommunikation mit den Stakeholdern ist entscheidend, um Informationen über die Gründe für die Veränderung, ihre Auswirkungen und die erwarteten Vorteile zu vermitteln. Eine Zwei-Wege-Kommunikation ist notwendig, um die Informationen auszutauschen und die Bedenken der Stakeholder aufzunehmen.

4. Ressourcen zuweisen: Nach der Bewertung der Bedenken und des Einflusses der Stakeholder können Organisationen besser entscheiden, wohin Ressourcen verteilt werden müssen, um das Projekt optimal voranzutreiben.

5. Holen Sie sich Feedback: Beteiligen Sie die Stakeholder an der Entscheidungsfindung. Ohne ihre Beteiligung und Unterstützung ist der Erfolg eines Projekts stark gefährdet. Es gibt mehrere Möglichkeiten, Feedback einzuholen: Interviews, Umfragen, Workshops und Fokusgruppen.

6. Beobachten Sie das Engagement: Es ist wichtig, den Fortschritt der Initiative durch konstante Kommunikation und Interaktion mit Stakeholdern zu verfolgen. Führungskräfte sollten auch Bereiche für Verbesserungen identifizieren und ihre Strategien und Taktiken entsprechend anpassen.

Schlüsselfragen für Change-Management-Projekte

Wenn man eine solche Initiative in Angriff nimmt, ist das Stellen kritischer Fragen nicht nur wichtig – es ist auch der Schlüssel zu einer erfolgreichen Transformation. Diese Fragen sind der Fahrplan für ein erfolgreiches Vorhaben und stellen sicher, dass die Unternehmen gut informiert und vorbereitet sind:

  • Was genau soll geändert werden? Warum ist dies notwendig?
  • Was sind die spezifischen Ziele der Initiative?
  • Welche Bereiche der Organisation werden von der Änderung betroffen sein?
  • Welcher Nutzen wird von der Veränderung erwartet?
  • Ist die vorgeschlagene Änderung durchführbar? Wer wird davon betroffen sein?
  • Ist die Änderung zukunftssicher?
  • Wer sind die Stakeholder und wer wird die Veränderung leiten?
  • Wie wird die Belegschaft profitieren?
  • Wie werden sich deren Aufgaben ändern?
  • Wie wird die Änderung der Belegschaft mitgeteilt?
  • Warum könnte die Belegschaft Einwände gegen die Änderung haben?
  • Wie sieht der Zeitplan für die Umsetzung aus?
  • Wie wird die Wirksamkeit der Initiative gemessen?

Best-Practice-Struktur für Change-Management schaffen

Organisationen sollten eine Governance-Struktur einrichten, um eine Change-Management-Initiative effektiv zu überwachen, zu optimieren und voranzutreiben. Diese Struktur sollte idealerweise die Beteiligung der Stakeholder maximieren und gleichzeitig die Bedürfnisse adressieren, die Arbeitslasten ausbalancieren und Ressourcen priorisieren.

whitepaper change management proposed governance structure

Jedox ist der Überzeugung, dass die Pflege einer starken Beziehung zu den Kunden Vertrauen aufbaut, wenn es um Change-Management-Initiativen geht. Diese Zusammenarbeit sollte sich in einer Governance-Struktur widerspiegeln, die auf die Unabhängigkeit und Eigenständigkeit des Kunden abgestimmt ist. Die Struktur besteht aus drei Komponenten, die den Veränderungsprozess unterstützen:

Lenkungsausschuss

Dieses Gremium umfasst wichtige Stakeholder und bietet Unterstützung auf Führungsebene, um sicherzustellen, dass Projekte (und ihre Budgets) auf Kurs bleiben, Risiken minimiert und die Ziele erreicht werden. In diesem Ausschuss stellt Jedox in der Regel einen Implementierungsleiter, einen Customer Success Manager und einen Value Architect – zusammen mit einem Projektsponsor, einem Business Process Owner und einem Programmmanager von Kundenseite.

Kernprojektteam

Dieses Team, bestehend aus Managern und Experten, leitet die Veränderung und übernimmt die tägliche Überwachung der Initiative. Dazu gehört die Beobachtung des Fortschritts der wichtigsten Ergebnisse und das Vornehmen von Kurskorrekturen. In einem Kernprojektteam stellt Jedox einen Projektmanager, einen Lösungsarchitekten und ein Beraterteam. Gleichzeitig stellt der Kunde einen Projektmanager, einen funktionalen Geschäftsleiter, einen Product Owner und Power-User sowie einen IT-Leiter oder einen IT-Business-Prozessberater.

1. Projektmanager: Unabhängig von der Größe der Organisation oder dem Umfang der Initiative sollte ein dedizierter Projektmanager ernannt werden, um die Transformation zu überwachen. Die Aufgaben eines Projektmanagers bestehen darin, sicherzustellen, dass die Initiative im Budgetrahmen bleibt, termingerecht abgeschlossen wird, die technischen Anforderungen erfüllt und die angestrebten Ziele erreicht werden. Ein Projektmanager fungiert als zentrale Anlaufstelle, folgt einer Strategie, integriert die Arbeit der Stakeholder, kommuniziert relevante Informationen zur Förderung der Initiative und passt den Plan an.

2. Betriebsteam: Dieses Team besteht aus Abteilungsleitern aus den Bereichen Finanzen, Personalwesen, Logistik und Vertrieb sowie aus Anwendungsmanagern, Pilotanwendern und Power-Usern.

Warum sind Menschen gegenüber Veränderungen resistent?

  • Angst, ihren Job zu verlieren
  • Angst vor einer Minderung ihrer Rolle oder einem Verlust von Macht
  • Mangelndes Vertrauen oder Missverständnisse hinsichtlich des Change-Management-Plans
  • Unterschiedliche Einschätzungen über den notwendigen Umfang der Veränderung
  • Intoleranz gegenüber Veränderungen, insbesondere wenn eine Umschulung erforderlich ist

Entwicklung von Change-Management-Strategien

Das erfolgreiche Management einer Transformation erfordert Führung, Fachwissen und erhebliche Ressourcen. Es erfordert Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen den Führungssponsoren, Projektmanagern und Stakeholdern, um von der Vision über die Strategie bis hin zur Umsetzung, Akzeptanz und Evaluierung voranzukommen. Eine Change-Management-Strategie ist von entscheidender Bedeutung, da sie alle Teile einer Transformation steuert.

Im Wesentlichen besteht die effektivste Strategie darin, Widerstand zu minimieren und die Akzeptanz voranzutreiben. Es liegt in der Verantwortung der Führung und der Projektmanager, ein überzeugendes Konzept für die Change-Management-Initiative zu entwickeln – indem sie die Vorteile betonen, klar kommunizieren und Vertrauen aufbauen. Eine ganzheitliche Strategie muss folgende Punkte umfassen:

Vorteile betonen

Jede Veränderungsinitiative kann auf Widerstand stoßen. Ein Weg, das Risiko zu verringern, besteht darin, die verschiedenen Vorteile einer Transformation über Kosteneinsparungen hinaus zu präsentieren und zu erklären. Beispielsweise sollten Organisationen hervorheben, dass eine potenzielle Veränderung die Produktivität steigern, Prozesse optimieren, die Genauigkeit verbessern, mehr Analysen ermöglichen und die Entscheidungsfindung stärken würde. Dies könnte zu höherer Arbeitszufriedenheit und weniger Stress führen.

Anreize bieten

Während die Darstellung von Vorteilen eine hervorragende Strategie zur Verringerung des Widerstands ist, besteht eine weitere Möglichkeit darin, Anreize wie Boni, Beförderungen oder Anerkennung anzubieten. Dies hilft, die Stakeholder zu motivieren, die Transformation anzunehmen, und zeigt ihnen, dass das Unternehmen ihre Beteiligung und Unterstützung priorisiert.

Klar kommunizieren

Interaktive, transparente und konsistente Kommunikation ist für ein effektives Change-Management unerlässlich. Es ist von entscheidender Bedeutung, Stakeholder frühzeitig in eine Initiative einzubeziehen, ihre Sorgen zu bewerten und anzugehen und einen Multikanal-Ansatz zu entwickeln – sowohl digital als auch traditionell –, um Informationen zu teilen und während eines Projekts Feedback einzuholen. Dies hilft, kollaborative Beziehungen zwischen dem Management und verschiedenen Stakeholdern zu entwickeln. Die Botschaften müssen möglicherweise an die unterschiedlichen Bedürfnisse, Interessen und kulturellen/sozialen Hintergründe der Stakeholder angepasst werden. Anerkennung der Bemühungen und Zusammenarbeit der Mitarbeiter sollte ebenfalls Teil dieser Strategie sein.

Schulungen bereitstellen

Jede Veränderungsinitiative erfordert Schulungen und Weiterentwicklung für die Stakeholder, die in den neuen Prozess, das neue technische Werkzeug oder System involviert sind. Organisationen sollten Schulungen frühzeitig planen und offerieren, um sicherzustellen, dass die Mitarbeitenden das System verstehen, sich anpassen und den Übergang reibungslos gestalten. Frühzeitige Schulungen helfen der Belegschaft, die Vorteile zu verstehen, Widerstände zu verringern, das Engagement zu erhöhen, Positivität zu schaffen und sich mit den Zielen und Vorgaben in Einklang zu bringen.

Wie Jedox das Change-Management angeht

Organisationen suchen ständig nach Möglichkeiten, ihre Planungs-, Budgetierungs- und Prognoseprozesse effizienter und effektiver zu gestalten. Jedox versteht, dass es schwierig ist, neue Finanztechnologien, Systeme und Prozesse in eine fest etablierte Unternehmenskultur zu integrieren. Ein kollaborativer Ansatz ist notwendig, um die Zukunft jeder Organisation zu planen und zu gestalten.

Jedox verfolgt einen bewussten, kundenorientierten Ansatz, der die oben genannten Prinzipien und Praktiken integriert, um Technologien und Prozesse zu implementieren, die maximale Integration bei minimalen Störungen erreichen. Dies beinhaltet die Zusammenarbeit mit Kunden, um Veränderungsinitiativen zu entwerfen, zu entwickeln und umzusetzen.

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Fokus auf Risiken

Jedox legt besonderen Augenmerk auf die Bewertung von Risiken, um den Erfolg einer Initiative sicherzustellen. Es ist am besten, Risiken frühzeitig zu identifizieren, sie proaktiv anzugehen und während der gesamten Umsetzung zu überwachen. Die drei größten Risiken bei Jedox-Initiativen sind beispielsweise:

Kompetenzzentren aufbauen

Abhängig von der Komplexität einer Transformation und der Größe einer Organisation setzt Jedox ein Modell eines Exzellenzzentrums – oder Kompetenzzentrums – ein. Die Idee dahinter ist, Führung, Beratung und Überwachung anzubieten, um sicherzustellen, dass die Transformation mit dem richtigen Fachwissen und den notwendigen Ressourcen effektiv implementiert und durchgeführt wird. Jedox hat innerhalb dieser Modelle zentralisierte, dezentralisierte und hybride Ansätze entwickelt.

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Ein zentralisierter Ansatz wird in der Regel für den initialen Aufbau verwendet, da er starrere Managementstile und zentrale Geschäftsbereiche wie Finanzen oder Vertrieb umfasst. Vorteile eines zentralisierten Ansatzes sind:

  • Eine konsistentere Vision
  • Schnellere Entscheidungsfindung
  • Bessere Kontrolle und Koordination der Ressourcen
  • Bessere Governance und Überwachung von Standards und Verfahren

Allerdings gibt es auch einige Nachteile eines zentralisierten Ansatzes, darunter eine verringerte Reaktionsfähigkeit und Flexibilität bei spezifischen Anforderungen, weniger Motivation, Engagement und Kreativität bei den Stakeholdern sowie ein höheres Risiko für Widerstand und Bürokratie.

Bei einem dezentralisierten Ansatz sind die Kompetenzzentren über die Organisation verteilt und näher an den Nutzergruppen. Dieser Ansatz funktioniert am besten, wenn Initiativen mehrere Geschäftsmodelle und Abteilungslösungen umfassen. Vorteile eines dezentralisierten Ansatzes sind:

  • Höhere Reaktionsfähigkeit
  • Größere Flexibilität für spezifische Lösungen
  • Mehr Engagement und Kreativität der Stakeholder
  • Schnellere Implementierung und kürzere Adoptionszeit

Nachteile eines dezentralisierten Ansatzes umfassen weniger Kontrolle, Austausch und Koordination der Ressourcen, potenzielle Doppelarbeit, versteckte Interessenkonflikte sowie weniger Governance und Durchsetzung von Standards und Verfahren.

In einem hybriden Ansatz werden sowohl zentralisierte als auch dezentralisierte Modelle verwendet. Dieser wird üblicherweise angewendet, wenn eine Organisation schnell wächst und Lösungen parallel implementieren muss. Der hybride Ansatz zentralisiert zum Beispiel das Unternehmensdesign, Kern-Metadatenstrukturen und Vorlagen, während dezentrale Zentren verschiedene Nutzergruppen unterstützen. Vorteile eines hybriden Ansatzes sind:

  • Zentralisierte Governance und Standards
  • Flexibilität und Kreativität bei der Implementierung, die näher an den Nutzergruppen bleibt

Es gibt jedoch auch einige Nachteile, wie das empfindliche Gleichgewicht der Autorität sowie weniger Governance und Durchsetzung von Standards und Verfahren.

Jedox in der Praxis

Jedox verfügt über umfangreiche Erfahrung darin, Organisationen erfolgreich bei der Umsetzung ihrer Initiativen zu unterstützen – durch ein auf sie zugeschnittenes Change-Management-Programm und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Im Folgenden werden drei Fallstudien vorgestellt, die unsere Arbeit bei bahnbrechenden Transformationen verdeutlichen und wie diese sicherstellt, dass Organisationen an der Spitze ihrer Branchen bleiben.

Fallstudie #1:

Sandvik Mining and Construction

Das Hightech-Ingenieurunternehmen Sandvik Mining and Construction – ansässig in Finnland und Teil der in Schweden ansässigen multinationalen Ingenieurgesellschaft Sandvik Group – bietet Produkte und Dienstleistungen für den Bergbau, die Gesteinsabtragung, das Gesteinsbohren und -bearbeiten sowie die Metallbearbeitung und Zerspanung an. Mit fragmentierten Prozessen und Datensilos hatte das Unternehmen unzuverlässige Forecasts und benötigte einen durchgängigen Planungsprozess.

Grund für die Veränderung

Mit 2.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 1,6 Milliarden Euro hatte Sandvik Mining vier Berichtseinheiten an drei Standorten, die 450 Kostenstellen mit unterschiedlichen Prozessen, Berichtsplänen und Anweisungen abdeckten – und das alles in Excel. Zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen im ganzen Land war es für Sarah Sjöstrand, eine Site Business Control Managerin, eine Herausforderung, folgendes zu bewältigen:

  • Daten zu aktualisieren
  • Zuweisungen mit 200 Regeln auf Konto-, Kostenstellen- und Projektebene durchzuführen
  • Diese Daten in verschiedenen Versionen zu sammeln und analysieren

Auch die Kostenstellenverantwortlichen hatten Schwierigkeiten, Daten aus verschiedenen Standorten abzurufen und die richtige Tabelle zu finden, um Informationen zu erfassen. Es wurde noch schwieriger, als die Sandvik Group eine detailliertere rollierende Fünf-Quartals-Prognose verlangte, was den Bedarf an Veränderung auslöste. „Die Excel-Budgetvorlagen, die wir verwendeten, und die Anforderung einer detaillierten rollierenden Fünf-Quartals-Prognose passten einfach nicht zusammen“, sagte Sjöstrand.

Sandvik Mining hatte vier Anforderungen an die Software:

  • Kontinuierliche Änderungen in mehreren Abteilungen und Forschungs- und Entwicklungsprojekten (F&E) durch eine anpassbare Struktur effektiv verwalten
  • Eine einfache Möglichkeit bieten, Forecasting für einzelne Projekte zu erstellen
  • Komplexe Zuweisungen mit mehr als 200 Regeln mühelos handhaben
  • Nahtlose Integration mit vorhandener Technologie wie Power BI und Ausrichtung an den aktuellen Berichtsprozessen

Strategische Lösung

Sandvik Mining entschied sich für die Plattform von Jedox, da diese dem Unternehmen die Möglichkeit bot, Szenarien und Modelle mit unbegrenzten Dimensionen anzupassen – was es ermöglichte, Prognosen und Zuweisungen zu liefern. Die erste Projektphase wurde in nur drei Monaten gestartet und umfasste Gewinn- und Verlustrechnungen (GuV), Fixkosten für Kostenstellenverantwortliche und verkaufsbezogene Kosten. Die zweite Phase deckte Bilanzen und Investitionen ab. Durch die Integration der Jedox Plattform in das Data Warehouse von Sandvik Mining konnte das Unternehmen Buchhaltungs-, Investitions- und F&E-Projektdaten abrufen und modellieren.

Jedox arbeitete mit lokalen Berichtseinheiten an einem Change-Management-Prozess und einer Vision, die die losen Enden zu einem zusammenhängenden Planungsprozess verband. „Der Prozess war von Anfang an einfacher, als ich erwartet hatte“, sagte Sjöstrand. „Wir haben die Endbenutzer mit sehr wenig Widerstand oder Fragen an Bord bekommen, und die Kommentare waren allgemein: ‚Das ist einfach zu bedienen, und es geht viel schneller.‘ Das zeigt, dass es eine gute Implementierung war.“

Transformationsergebnis

Durch die Jedox Plattform entwickelte Sandvik Mining einen hochwertigen Finanzplanungsprozess mit einer Kombination aus Top-down-Sichtbarkeit und Bottom-up-Effizienz. Das Finanzteam verzeichnet eine höhere Genauigkeit bei der Qualitätskontrolle und den Finanzprognosen, was es ihnen ermöglicht, mehr Zeit mit der Datenanalyse als mit der Datenaufbereitung zu verbringen.

Die Abteilungen und Zentren des Unternehmens verwenden Eingabevorlagen, um die für die Prognosen erforderlichen Daten von Endnutzern über eine sichere webbasierte und berechtigungsbasierte Datenerfassung zu sammeln – was zu einem schnelleren und einfacheren Prozess als zuvor führt. „Wir müssen nicht viel tun, bevor wir mit einer neuen Runde der Prognosen beginnen. Wir haben alles in Jedox, und wir müssen nur die Daten eingeben. Da sie aktuell sind, können wir jederzeit nachverfolgen, was passiert“, sagte Sjöstrand.

Jedox musste seine Plattform auch in die bestehende Power BI-Technologie von Sandvik Mining integrieren. Dadurch kann das Finanzteam nun Berichte für sich selbst erstellen und die Kostenstellenverantwortlichen haben eine einfachere und klarere Sicht auf ihre Leistung und Einblicke gewonnen – was sie dazu veranlasste, sich stärker zu engagieren, mehr beizusteuern und besser zusammenzuarbeiten. In Zukunft plant Sandvik Mining, Geschwindigkeit und Effizienz durch Berichtsvorlagen, KI und Automatisierung weiter zu verbessern.

Fallstudie #2:

SAMSON AG

Die in Deutschland ansässige SAMSON AG ist auf die Herstellung von Regelventilen spezialisiert und besitzt 60 Unternehmen in 40 Ländern. Ihre Finanzabteilung ist für das unternehmensweite Finanzcontrolling und die Datenaggregation, einschließlich der Finanzkonsolidierung, verantwortlich. Historisch gesehen stützte sich die Abteilung auf Excel, um Berichte und Finanzabschlüsse zu erstellen – eine arbeitsintensive Aufgabe.

Grund für die Veränderung

Der Einsatz von Excel in der Finanzabteilung begrenzte die Detailtiefe und Häufigkeit der Planungs- und Berichtsaktivitäten. Zudem waren die Ergebnisse weder standardisiert noch transparent, was die Datenerfassung und -verarbeitung in einzelnen Excel-Tabellen umständlich und nachteilig machte.

Die Abteilung entschied sich für die FP&A-Softwarelösung von Jedox für Planung, Berichterstattung und Finanzkonsolidierung, teilweise weil sie Excel-nah ist. Die Finanzabteilung benötigte ein System, das ohne IT-Unterstützung betrieben werden konnte, aber die Möglichkeit bot, bei Bedarf neue Funktionen hinzuzufügen. Das neue System wurde intern eingerichtet und in den Controlling-Abteilungen der weltweiten Unternehmen implementiert.

Mit der IDW PS 880-zertifizierten Jedox Financial Consolidation-Lösung konnte SAMSON zudem Finanzabschlüsse in Jedox darstellen. Dies war ein zentrales Argument für das Finanzteam des Unternehmens, auf die EPM-Plattform zu wechseln.

Strategische Lösung

Wie geplant implementierte die Finanzabteilung ihr unternehmensweites Change-Management-Programm in weniger als drei Jahren – durch die schrittweise Migration von Vertriebs- und Finanzplanung, Konzerncontrolling und Konzernkonsolidierung auf die Jedox-Lösung, wobei schnell greifbare Ergebnisse erzielt wurden. Im Mai 2020 wurde das dringend benötigte Vertriebscontrolling aufgebaut, gefolgt von der Vertriebsplanung im Juli für das nächste Jahr. Nachdem die Vertriebsabteilung reorganisiert wurde, wurden die neu geschaffenen Strukturen in Jedox mit dem neu definierten Planungsprozess abgebildet.

Die anfängliche Planung verwendete einen hybriden Ansatz, um im Zeitplan zu bleiben. Während die Planungsdaten in den Unternehmen über Excel-Pakete mit den neuen Vertriebsberichtsstrukturen abgefragt wurden, richtete das Projektteam entsprechende Datenmodelle in Jedox ein. Feedback von Tochtergesellschaften, das in die Excel-Pakete eingearbeitet wurde, wurde direkt in die Jedox-Datenbank importiert. Das Ergebnis war eine zentrale Datenbank, die Planungsdaten für multidimensionale Analysen enthielt, die nach Geschäftseinheit, Verkaufsmarkt, Key Account-Kunden, Produktgruppen und Regionen sortiert werden konnten.

Im November hatte das Projektteam einen weiteren Jedox-Datenwürfel für die Finanzplanung erstellt, der Umsätze, Investitionen, HR, strategische Planung und Berichterstattung umfasste. Das neue Berichtssystem wurde schrittweise erweitert, um ein umfassendes Konzerncontrollingsystem zu schaffen. Die Tochtergesellschaften waren alle über das Web verbunden, sodass sie ihre Plandaten und Ist-Daten in Jedox als Teil systemgesteuerter, rollenbasierter Workflows eingeben und gleichzeitig Berichte abrufen konnten.

Im Jahr 2022 migrierte SAMSON zudem die Finanzkonsolidierung von Excel auf die zertifizierte Konsolidierungslösung von Jedox. Nach der schnellen Implementierung des Konsolidierungsmodells wurde der erste Finanzabschluss nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) mit der Jedox Financial Consolidation erstellt, ohne dass eine Backup-Konsolidierung in Excel erforderlich war.

Durch den Change-Management-Plan reichten die Tochtergesellschaften von SAMSON ihre zertifizierten Jahresabschlüsse über die zuvor etablierte webbasierte Jedox-Schnittstelle ein. Workflows steuern die Konsolidierungsprozesse, die durch klare Verantwortlichkeiten geregelt und im System revisionssicher dokumentiert sind. Standardisierte Eingabemasken, definierte Genehmigungsabläufe, automatisierte Datenaggregationen, Währungsumrechnungen und Intercompany-Abstimmungen gewährleisten hohe Datensicherheit und Qualität.

Hans Werner, Leiter des Konzerncontrollings, sagte, dass es vorteilhaft sei, historische Daten für Vergleiche und Zeitreihen in zukünftigen Konsolidierungen zur Verfügung zu haben. Er fügte hinzu, dass trotz des hohen Automatisierungsgrads alle Schritte des Konsolidierungsprozesses nachvollziehbar sind und die Herkunft der Kennzahlen transparent ist.

Transformationsergebnis

Infolgedessen hat SAMSON ein unternehmensweites, universelles Berichtssystem für alle Tochtergesellschaften eingerichtet. Mit standardisierten, automatisierten und nachvollziehbaren Dateneingaben und Prozessen ist die gesetzliche Berichterstattung transparent, prüfungssicher und effizient. „Wir führen alle Kernaktivitäten in einem System aus und halten alle Daten in einer zentralen Datenbank für integriertes Vertriebs- und Finanzcontrolling, Management Reporting und Finanzkonsolidierung vor“, sagte Werner.

Werner fügte hinzu, dass der Übergang von Excel zu Jedox für das Reporting reibungslos verlief – beginnend in kleinem Umfang und allmählich an Umfang, Komplexität und Häufigkeit zunehmen konnte. Er sagte, die Tochtergesellschaften „haben ohne Einwände mitgemacht“. Werner ergänzte: „Als Single Source of Truth hat Jedox das Excel-Chaos schnell aus unserer Erinnerung gelöscht.“

Konzerncontroller Torsten Szpak fügte hinzu: „Unsere Tochtergesellschaften sehen, dass sie von einem strukturierten Reporting und einem einheitlichen System profitieren, das sie auch für ihr eigenes Reporting verwenden können – immer mit dem gleichen Datenpool.“

Die Konzerncontrolling-Abteilung betreibt die Jedox Plattform und leitet die Anforderungen für die unternehmensweite Expansion auf andere Funktionsbereiche weiter. Die Finanzabteilung überwacht die Implementierung der Anwendungen, während andere Fachabteilungen ihre Daten verwalten und nutzen. Neben Finanzen und Vertrieb hat auch die Personalabteilung begonnen, die Berichtslösung zu nutzen, die möglicherweise auf andere Abteilungen ausgeweitet wird. Wie bei der Finanzkonsolidierung plant SAMSON, ESG-Berichterstattung in Jedox zu implementieren, wobei Daten bereichsübergreifend gesammelt und in Berichten verarbeitet und präsentiert werden.

„Jedox wird in allen unseren Tochtergesellschaften weltweit akzeptiert. Controller und Finanzteams arbeiten gerne mit der Excel-freundlichen Software und wir haben viel positives Feedback erhalten“, sagte Szpak.

Fallstudie #3:

Andros Deutschland

Andros Deutschland ist Teil eines französischen multinationalen Unternehmens, das Obst, Gemüse und frische Lebensmittel für nationale und internationale Märkte produziert. Es beschäftigt rund 175 Mitarbeiter. Mit dem Wachstum und der Expansion des Unternehmens konnte das veraltete Altsystem den Anforderungen des Finanzreportings nicht mehr gerecht werden.

Grund für die Veränderung

Andros Deutschland wollte sein Reporting zukunftssicher gestalten, SAP weiterhin als primäre Datenquelle für Planung und Reporting verwenden und die Vertriebsplanung auf Basis rollierender Prognosen organisieren. Aufgrund der zahlreichen Planungsfunktionen, die mit SAP verbunden sind, entschied sich das Unternehmen für die Jedox-Software – ein cloudfähiges System mit robuster, multidimensionaler Analyse, einfacher Anwendungsstruktur für Abteilungen und mobilem Datenzugriff.

Strategische Lösung

Jedox richtete einen zentralen Datenpool als Staging-Bereich ein, basierend auf einem Microsoft SQL-Server. Dieser Pool integriert alle relevanten SAP-Daten über eine Schnittstelle, die mithilfe von Microsoft SSIS und Elementen der Theobald-Software implementiert wurde. Die Daten fließen sowohl in die Anwendung von Jedox als auch in das BI-System der Muttergesellschaft ein.

Das Projektteam erstellte zunächst Vertriebsprognosen und Produktionsbedarfsplanungen. Danach wurden Vertriebsberichte, einschließlich Betriebsergebnissen und Monatsabschlüssen, im Jedox-System abgebildet – gestützt durch eine wesentliche Datenqualitätskontrolle in SAP und die Abbildung der Konzernberichtstrukturen. Andros Deutschland bildete ein interdisziplinäres BI-Team, um BI-Expertise zu erwerben und die Lösung eigenständig zu verwalten. Schulungen für Power-User in den Abteilungen, in denen das System implementiert wurde, wurden organisiert. Die Maßnahmen des Veränderungsmanagements sorgten dafür, dass die Teams die neue Lösung bereitwillig annahmen. Dieses Projekt überschneidete sich mit der COVID-19-Pandemie und wurde fast vollständig online abgeschlossen.

Die Jedox-Lösung bietet umfassende Standardberichtsfunktionen, verschiedene Analyse-Cockpits und Vertriebsplanung basierend auf Prognosen. Die aktuellen Daten und Strukturen aus SAP werden täglich aktualisiert, während Projektionen online über verschiedene Eingabemasken eingegeben werden. Zum Beispiel weist Jedox automatisch Werbekosten, Logistikkosten und alle mit dem deutschen Recyclingsystem verbundenen Kosten den Verursachern zu (nach Kunde, Artikel, Monat und Quartal), was zu vollständigen Plänen mit minimalem Aufwand führt, die sofort für das Reporting verfügbar sind.

Aufgrund der unterschiedlichen Produkte des Unternehmens wird die neueste Version der Prognose jede Nacht an SAP Demand Planning übermittelt. Zum Beispiel erfordert eine Geschäftseinheit, die frische Produkte wie Milch oder Joghurt herstellt, kurzfristige Entscheidungen, während eine andere Einheit, die konservierte Früchte produziert, auf langfristige Prognosen für die Ressourcenbeschaffung und mittelfristige Daten für Produktion und Logistik angewiesen ist. Detaillierte Prognosen decken 99 Wochen (etwa 2 Jahre) und unterschiedliche Planungshorizonte für beide Einheiten ab.

Transformationsergebnis

Andros Deutschland hat nun Zugang zu einem zentralen Datenpool, der detaillierte Vertriebsplanung und Konzernberichtswesen speist. Etwa 60 Mitarbeiter aus Vertrieb, Marketing, Controlling und Supply-Chain-Management nutzen die Plattform. Das System unterstützt einen geschlossenen Datenkreislauf mit SAP. Es ist flexibel skalierbar, was sich nach der Übernahme von Spreewaldhof auszahlte, das dann problemlos in das Reporting integriert wurde.

Das tägliche Reporting basiert auf konsistenten Zahlen, einschließlich Umsatz- und Vertriebsreporting mit DB3-Analyse, aggregierten Ergebnissen und Monatsabschlüssen. Die Bedarfsplanung in SAP, die Ressourcenbeschaffung und die Logistik stützen sich auf die Planungszahlen aus der rollierenden Prognose. Infolgedessen plant Andros Lieferquoten mit hoher Genauigkeit und reagiert auf kurzfristige Marktentwicklungen.

Schlussfolgerung: Erfolgreiche digitale Transformation beginnt mit Change-Management

Erfolgreiches Change-Management ist ein entscheidender und wesentlicher Teil der digitalen Transformation, aber es steckt auch voller Herausforderungen. Es gibt keine einfache Formel und erfordert Engagement, Planung und Einsatz von allen Stakeholdern – sowie Abstimmung, Resilienz und Strategie. Führungskräfte und Mitarbeitende sollten in eine Veränderungsinitiative mit dem Wissen eintreten, dass es Hindernisse und Widerstände zu überwinden gibt – aber nichts, was nicht durch Zuhören und das Angehen dieser Bedenken bewältigt werden kann.

Wenn es richtig gemacht wird, wird Change-Management Teil der Kernkompetenz und Denkweise einer Organisation. In diesem Sinne werden die Überzeugungen und Einstellungen der Belegschaft neu ausgerichtet, um zukunftsorientierter und in der Lage zu sein, zukünftige Transformationen anzugehen, anstatt skeptisch, ängstlich oder unsicher zu bleiben.

Change-Management beginnt als Gespräch zwischen Führungskräften, Managern und Mitarbeitenden darüber, wie sie sich selbst und ihr Unternehmen verbessern können. Es geht darum, dieses Gespräch kontinuierlich, fortschreitend, offen und introspektiv zu führen. Indem sie diese Denkweise übernehmen, können Organisationen eine neue Kultur schaffen, die kundenorientierter und kommunikativer ist – mit einem Fokus auf den Aufbau von Beziehungen und Vertrauen. Dies schafft die Grundlage für die Erschließung neuer Chancen, den Umgang mit dynamischen Marktveränderungen und das erfolgreiche Schritthalten mit Trends – insbesondere in diesem Zeitalter der digitalen Transformation.

Quellen